 |
Auch die Jugend ist sehr Zielgerichtet beim Start U9/U11 |
Kinderrennen in Deutschland haben
dank einiger Eltern hin und wieder den Beigeschmack einer „Schlaftabletten-Testaktion“.
Nicht zu schwer!!! Bloß nicht da runter!!!
Was, da soll mein Kind hoch?!? Im Wald ist es viel zu dunkel, da kann
mich mein Kind nicht sehen!!! Das ist viel zu lang für mein Kind!!!
 |
gigantische Kulisse |
Daraus resultieren sehr oft, viel
zu kurze und technisch viel zu einfache Strecken für die Kinder. Und da die
Strecken dann zu kurz sind sagen die Eltern wiederum: Dafür fahr ich doch nicht
so weit und binde mir die Zeit ans Bein! Die Kinder kommen gähnend ins Ziel und
freuen sich, dass sie unterwegs auf ihrem Smartphone bei irgendeinem Spiel noch
das nächste Level geschafft haben.
 |
hier war was los beim Rennen |
Da wir viel im benachbarten
Ausland auf MTB-Events unterwegs sind, treffen wir dort immer wieder auf
vollkommen verstörte Eltern, die mit verheulten Augen kopfschüttelnd ihre in
Deutschland siegverwöhnten Nachwuchshelden im Ziel an letzter Stelle empfangen
und fragen: „Was war los?“
 |
mit power über die Trails |
Nun, das kann ich euch verraten. Die
meisten Strecken sind pillepalle und unseren Nachwuchsvelohelden nicht würdig.
Dadurch haben die Kids dann kaum eine Chance wenn es mal etwas technischer
wird, wie z.B. bei den Kinderrennen der Ardennen Trophy.
 |
rum um die Kurve und weiter |
Dabei findet die Blockade
meistens bei den Eltern im Kopf statt und diese überträgt sich dann durch
zahlreiche Aussagen wie „das schafft er nie, das ist zu schwer“ auf die Kinder.
Nun natürlich die Anmerkung, die ersten Absätze, sind die persönliche Meinung des kinderlosen
Schreiberlings. Doch warum hole ich
überhaupt soweit aus?
 |
Ufer-Trails |
Ganz einfach, weil die Kids hier
an der Fischteichhölle brutalste kleine Anstiege mit 18% hoch mussten,
Wurzelteppiche so groß, dass selbst Aladin sich nicht darauf getraut hätte,
bezwingen mussten, Schikanen, die den Erwachsenen Gänsehaut beschert haben,
haben die Kids mit einem Grinsen im Gesicht genommen.
 |
für die Steile Abfahrt haben die Kids ein grinsen parat |
Und sehr schnell wurde den Eltern
und den Zuschauern am „Pfad der 1.000 Blicke“ bewusst hier passiert etwas Besonderes.
Die Leistung der Velohelden schwappte über, der Wille Fahrkanten zu bezwingen
über die die meisten nicht drüber schauen konnten war größer, wie die
Vorstellungskraft einiger Erwachsenen.
 |
Die hohe Kante voll im Visier |
Die Erwachsenen drängelten sich
an die Strecke um zu brüllen, um zu jubeln und dem Nachwuchs damit die
Hochachtung auszusprechen, die er verdient hat.
 |
Manjana düst an den Zuschauern vorbei |
Ob am Ufer oder der Zielgeraden. Überall
stellten die Zuschauer ihre Getränke beiseite um zu klatschen. Und so flogen
alle Kids regelrecht über die Strecke.
 |
an der langen Geraden war auch Stimmung |
Zuerst mussten die Helden von
morgen, alleine in den langen dunklen Waldpfad, danach über die Höhen des Sees
runter und über die Schildkrötenbuckelschickane ans Ufer.
 |
eine der Uferkanten |
Der lose Kies zog dann so richtig
die Kraft aus den Beinen und was für die Erwachsenen eine harmlose
Wasserdurchfahrt war, muss man mit 16-Zoll-Bereifung schon fast mit Schnorchel
hindurch tauchen.
 |
neue Schuhe müssen trocken bleiben |
Nach der Kiesbank musste erneut
der Anstieg bezwungen werden bevor es richtig, richtig Steil runter über einen
klitzekleinen Pfad Richtung Ufer ging. Entlang dieses Pfades galt es eine hammer-steile
Schikane zu erklimmen nur um danach direkt in den Baumkreisel mit seinen großen
Wurzeln zu gelangen.
 |
Hilfestellung war nicht nötig, Jette kannte für ihr Material keine Gnade |
Hat man den Kreisel hinter sich,
geht es endlich Richtung Pfad der 1.000 Blicke und was hier geleistet werden
musste entlang des Ufers haben ja alle gesehen.
 |
mit Schwung geht es wieder runter ans Ufer |
Doch ausruhen war nicht, erneut
wartete ein Anstieg der zur langen Zielgerade führte auf die jungen Tretgötter.
 |
eine der Bösen Kurven runter ans Wasser und danach wieder böse rauf |
Aber nein, nach einer Runde war
nicht Schluss. Das ganze Wadenspektakel musste je nach Altersklasse auch noch
mehrfach bezwungen werden. Und genau hier kam für die meisten Kids eine ganz
neue Komponente im Sport hinzu. Die Kunst der Krafteinteilung. Denn für einige
war es eine Überraschung, dass am Ende der Kraft noch soooooooo viel Strecke
übrig war.
 |
einfach eine super Leistung - richtig cool gefightet |
Und wer dachte das Rennen sei
nach 1-2 Runden entschieden wurde plötzlich eines besseren belehrt. Die Fahrer
vorne spürten die Fahrer von hinten wieder näher kommen, die Fahrer hinten
spürten, nach vorne geht noch was. Und so gab es richtig schöne Positionsduelle
bei denen uns die Kids gezeigt haben was Sportsgeist ist.
 |
Schieben, na und...danach drauf und weiter... |
Ganz ehrlich, wir die Erwachsenen
bedanken uns bei euch für diesen gezeigten Rad-Sport.
 |
natürlich gab es auch bei den Nachwuchsrennen eine Moderation durch Axel und Frank |
Und am Ende gab es nur Gewinner
im Zielbereich, aber einige durften sich auch noch Sieger nennen. Hier war in
der U9 Nala Tittel von Pianala Radsport wie eine Zauberfee am schnellsten
unterwegs.
 |
Nala hier noch im Hintergrund, setzt zum überholen an. |
Bei den männlichen U9 – Helden,
erkämpfte sich Matteo Kummer einen Podestplatz ganz oben.
 |
Bremsen hätte Matteo nicht gebraucht |
In der weiblichen Klasse U11, ist
uns bei der Siegerehrung ein Fehler unterlaufen. Denn hier gab es in Wirklichkeit
2 Siegerinnen die Zeitgleichheit haben. Zwar war die Zielankunft eindeutig aber
durch die bei den Kids individuelle Zeitmessung (bedeutet Zeit wird ab
Überfahrung des Sportlers der Startlinie gestartet) waren am Ende beide zeitgleich.
Ich denke wir können beiden nur zu ihrer genialen Leistung gratulieren und
haben der versehentlich bei der Siegerehrung auf Platz 2 gestellten Sportlerin
nachträglich eine „Handmade-Eule“ zukommen lassen.
Also herzlichste Glückwünsche an
Kati Wuller – Bike Sport Bad Salzdetfurth e.V. und Pia Tittel Pianala Radsport.
 |
Pia, dreht am Schaltgriff und zündet die Waden |
 |
Kati nimmt jedes Hinderniss mit Begeisterung |
Bei den männlichen U11er`n hat
sich Piet Loos durchgesetzt und die Strecke in einer gigantisch schnellen Zeit
gerockt.
 |
Piet hatte immer alles unter Kontrolle |
Die U13 und U15 mussten den
Parcours jeweils 5-mal bezwingen und dies ist eine gigantische Leistung. Und der absolute Wahnsinn, der mich wirklich
beeindruckt hat war das Selbstbewusstsein einer jungen U13 Sportlerin. Im
Startfeld der jungen Männer, stellte sie sich einfach vorne rein.
 |
Start U13/U15 und Evke knallt los |
Und dann,
dann bügelt sie die gesamt 3.-schnellste
Zeit (der U13/U15) auf die Strecke und gewinnt damit natürlich auch ihre
Altersklasse. Gratulation Evke Hollwedel.
 |
Wahnsinns Leistung |
Bei den U13 – Männern ging es
schon enger zu und erst in der letzten
Runde konnte sich Ben Kretschmer etwas weiter absetzen und Platz 1 festigen.
 |
Ben teilt das Wasser |
Die U15 Lady`s ließen sich auch
nicht die Butter vom Brot nehmen und ärgerten so manchen männlichen Mitfahrer.
Am Ende konnte sich hier Svenja Holenburg über den Sieg freuen.
 |
Svenja hinterlässt selbst im Wasser verbrannte Erde unter ihrem Reifen |
In der U15 gab es ein richtig
hartes Duell. Lange Zeit sah es nach einem klaren Sieg für Alexander aus, doch
am Ende hatte sich Christoph Hessing vom Bike Sport Bad Salzdetfurth e.V. das
Rennen besser eingeteilt und konnte so nicht nur die Lücke in der vorletzten
Runde schließen, sondern auch noch nachsetzen und Alexander am Ende einige
Sekunden abnehmen. Das war ein Top-Duell von beiden.
 |
Christoph, hier noch weit hinten im Feld hat sich sein Rennen perfekt eingeteilt und wurde Sieger. |
Ihren ganz persönlichen Fight mit
der Strecke lieferten sich die 3-jährige Jule Tietze zusammen Jette Buchwald. Hier durften wir evtl. den
Beginn einer ganz großen Sportskarriere beiwohnen.
 |
Jule und Jette strahlen wie die Sonne am morgen. |
Nun haben wir noch viel mehr Bilder
für euch von Drea und Markus, viel Spaß damit.